Koloman Novak
(1933 - 2018)
"Seine Kunstrichtung ist die Kinetische Kunst. Koloman Novak begreift seine Werke als Vorgang und Bewegung, als ein gegenständlich ermöglichtes Geschehen. Wir sehen Objekte, die sich bewegen und verändern oder bewegen und verändern lassen. Der Betrachter ist gefordert, die Arbeiten verändern sich durch den wechselnden Betrachterstandort in Farbe und Motivik."
Hartwig Knack, 2002
Der Künstler war einer der wichtigsten Vertreter der in den 60er-Jahren international entstandenen Künstlerbewegung "Die Neuen Tendenzen". Diese fand ihren Ursprung in Zagreb und wurde eine europäische Vereinigung, die als die dynamischste Avantgarde-Bewegung dieser Zeit gilt. Novak gilt als Begründer des Neokonstruktivismus in Jugoslawien." Wir dürfen den Künstler exklusiv in Österreich vertreten und haben eine Auswahl an Werken in unserer Galerie.
Biografie
1933
am 11. Oktober in Dobrovnik, Slowenien geboren
1955 bis 2018
lebt und arbeitet in Belgrad/Serbien (Staatsbürger von Slowenien und Serbien)
1950 bis 1955
Studium an der Schule für Angewandte Kunst in Zagreb und an der Akademie der Angewandten Künste in Belgrad
1959 bis 1961
Setzt sich in seiner Arbeitsweise mit dem Informel und Neokonstruktivismus auseinander
1961 bis 1966
In Belgrad fertigt er erste kinetische und luminokinetische Objekte an und malt illusionistisch- mehrdimensionale Bilder
1966 bis 1971
lebt und arbeitet in Wien
In Christa Hauer-Fruhmann findet er eine Förderin - seine kinetischen Objekte werden gemeinsam mit Grafiken Le Corbusiers in ihrer "Galerie im Griechenbeisl" gezeigt. Werner Hofmann lädt ihn zur Ausstellung "Kinetika" ins Wiener Museum des 20. Jahrhunderts ein und kauft auch Arbeiten an.
1971 bis 1991
Zurück in Belgrad führt er zahlreiche Auftragsarbeiten aus und arbeitet intensiv an einer Serie von "Windmobilen" und "Repetitoren", kinetische Objekte, die durch Luftströmungen in Bewegung versetzt werden. Durch Experimente mit industriell produzierten 3D-Bildern entwickelt er die "Kinetische Illusion"
1992 bis 1993
Als Protest gegen den Krieg in Jugoslawien schreibt der bereits seit 40 Jahren schriftstellerisch aktive Künstler den umfangreichen Gedichtzyklus "Warum müssen auch die Vögel sterben?"
1994 bis 1995
Theoretische Weiterentwicklung und Variationen der "Windmobile". Der "Verein Bildender Künstler und Designer Serbiens" (ULUPUDS) verleht ihm eine Auszeichnung für sein Lebenswerk
1996 bis 1998
Lebt und arbeitet in London, stellt u. a. in der "Royal Academy of Art" aus, arbeitet intensiv mit holographischen Materialien und entwickelt seine sogenannten "Holomobile"
1999
Veröffentlichung der umfassenden Werkmonografie "Koloman Novak - Luminokinetika" durch den Verlag Prometej/Novi Sad
2002 bis 2003
Ateliergast der Kunsthalle Krems im Rahmen des "Artist-In-Residence-Programmes" des Landes Niederösterreich. Ausstellung in der "Factory" der Kunsthalle Krems der in Krems geschaffenen Objekte und Bilder
2003 bis 2006
Weiterentwicklung der Holomobile, luminokinetischer Objekte und "Additiver Bilder" (nunmehr als Spachtelarbeiten) im Belgrader Atelier und in Krems, wo der Künstler fallweise zu Gast ist
2006
Galerie Leonhard, Graz
Galerie Kopriva, Krems
2008
1. Preis bei Kunst-Biennale Belgrad mit "Plastomobile" und Ausstellung Galerie Kopriva, Krems
ZKM Karlsruhe Ausstellung - Nove tendencije
2009
Ausstellungen in Galerie Leonhard, Graz und Galerie Uno, Rom
2010
Publikation "A little known story about a movement - New Tendencies" (576 Seiten, Hg M. Rosen)
2015
Viennafair, Wien "Kinesis"
2016
Belvedere 21er Haus, Wien "Rück-Blick: Kinetika 1967"
2018
am 30. Juni in Belgrad gestorben
Werke in Besitz von
Museum Moderner Kunst, Wien
Lentos, Kunstmuseum Linz
NÖ Landesmuseum, St. Pölten
Museo Espanol de Arte contemporanea, Madrid
Museum für zeitgenössische Kunst, Belgrad
Museum für angewandte Kunst, Belgrad
Museum of Contemporary Art, Zagreb
sowie weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen